Yoshimi Hyakko während der Meiji-Ära (alte Bilder der Saitama Präfektur, ehemalige Urawa-Bibliothek; 1887 befand man aufgrund einer Ausgrabungsstudie, dass es sich hier um einen seitliche Lochgrufthügel handelte; ob die Begrifflichkeit "Gruft" dafür relevant ist, sei mal dahin gestellt. Wie ausgegraben wurde, was gefunden wurde und ob diese Löcher schon lange zuvor offen waren, ist nicht zu recherchieren gewesen … In den 1920er Jahren behauptete man plötzlich, dass sie tatsächlich als Gräber für hochrangige lokale Führer wie chinesische und koreanische Würdenträger genutzt worden seien, die die kontinentalasiatische Kultur in Japan einführten. War man hier wirklich so interkulturell aktiv …?) >> Bildquelle
Jedenfalls befinden sich in der Hügelgruppe (Yoshimi Hyakketsu) zahlreiche Felsöffnungen, die von Seiten der Wissenschaft beharrlich einer Grabstruktur zugewiesen werden. Aus meiner Sicht waren die scharfkantigen Einschnitte bzw. horizontalen seitlichen Löcher eher für einen anderen Zweck vorgesehen. Entstanden sein sollen diese Öffnungen angeblich zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert. Wie gewöhnlich dürfte es schwierig sein, sich auf diese wissenschaftlich vorgegebene Altersbestimmung zu verlassen. Man behauptet, dass hier willkürlich Grabfunde innerhalb des Hügels wie auch der Felsöffnungen vorgenommen worden seien. Was, wenn diese Öffnungen weit vorher schon bestanden und man sie lediglich später zu Grabzwecken genutzt hat? Es sind übrigens nicht nur 100, sondern ganze 219 Löcher in Yoshimi Hyakko (Der Zusatzbegriff "Hyakketsu" soll für "Hundertloch" stehen).
Lt. Prof. Tsuboi Shogoro stammen die meisten "Gräber" aus der späten Kofunzeit, auch Asuka-Periode genannt, und haben im Durchschnitt einen Eingang von einem Meter Größe. Das Innere der Gräber ist jedoch viel umfangreicher. Die Gräber verlaufen von Westen nach Osten entlang des Hügels, wobei die Eingänge aufgrund der Nähe zum Gipfel des Hügels leicht unterschiedlich groß sind. Diese Unterschiede in Größe und Lage sollen den Status der Begrabenen widergespiegelt haben. Die meisten Höhlen haben erhöhte Strukturen in der Mitte, die an Sockel erinnern und vermutlich Särge oder Körper von Verstorbenen trugen. Einige Höhlen weisen mehrere Sockel auf und wurden vielleicht als Familiengräber genutzt. Vielleicht dienten sie aber auch einem völlig anderen Zweck. Spuren von Chloritschiefer am Eingang einiger Gräber weisen auch darauf hin, dass die Höhlen mit Steinplatten versiegelt waren. Aber auch das ist nur eine Mutmaßung. Yoshimi Hyakketsu ist der größte Grabhügel Japans und wurde am 7. März 1923 zum National Historic Monument ernannt.
Eine weitere lokale Attraktion auf dem Gelände von Yoshimi Hyakuana ist eine Art von lumineszierendem Moos (schistostega pennata - Leuchtmoos, s. auch >> Wikipedia), das in einigen der Höhlen gefunden wurde, die anschließend zum Schutz der seltenen Pflanzen versiegelt wurden. Sie wachsen an mehreren Standorten in der Region – meist auf feuchten Mineralböden an schattigen Plätzen – und können selbst das dunkelste Licht reflektieren.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden einige der Höhlen in den Yoshimi-Hügeln vergrößert, um die Produktionsanlagen der Nakajima Aircraft Factory, einem der japanischen Munitionshersteller, zu schützen. Die Höhlen wurden von koreanischen Zwangsarbeitern gegraben und sind noch zu besichtigen. Dennoch öffnete man nur 10 Prozent der ursprünglichen Höhlen – warum das so ist, bringt bereits Skeptiker der Grabtheorie ins Grübeln. Außerdem stelle ich mir die Frage, wie tief die Höhlen genau sind bzw. ursprünglich waren und wie ernst es der japanischen Regierung mit dem Begriff "National Historic Monument" wohl ist …
Die Besucher können sich außerhalb frei um den Hügel herum aufhalten. Es gibt zwei Souvenirläden und ein kleines archäologisches Zentrum, das einige der Artefakte zeigt, die Prof. Tsuboi und andere in den Grabstätten entdeckt haben. Yoshimi Hyakuana ist ein beliebter Ort, vor allem während der Kirschblütensaison und ein regelmäßiges Ziel für lokale Grundschul- und Gymnasialklassen. Während normaler Wochentage ist es jedoch ziemlich menschenleer.
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In einer anderen japanischen Präfektur (Kumamoto) befinden sich die Nabeta Yokoana "Gräber". Sie wurden ebenfalls in Felsen geschlagen. Auffällig dabei sind ihre unterschiedlichen Öffnungen, welche sich einmal in runder und dann wieder in eckiger Form präsentieren. Sollen diese Höhlungen etwa auch nur als Gräber gedient haben? Mit welchen Technologien wurde hier gearbeitet?
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Wer mal in der Nähe ist, sollte einmal am Yoshimi-Hügel vorbeischauen und sich selbst ein Bild machen: