© Spurensucher - 31.07.2020

Weniger prominent als Nazca: Geoglyphen am Rande des Titicacasees

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Pablo Novoa Alvarez und sein Team Anfang des Jahres 2019 vor Ort imposanter peruanischer Strukturen inmitten der Pampa. Foto: © Pablo Novoa Alvarez 

 

Bereits Anfang des Jahres 2019 unternahmen Pablo Novoa Alvarez und sein Forschungspartner bzw. Freund Alexander Quispe de Puno in Begleitung von Dra Beatriz la Mata aus Spanien sowie dem Peruaner Andrea Cavero eine Expedition in die Pampa von Puno bei Acora – inmitten des Thunco - Tals – nur wenige km vom Titicacasee entfernt. Jedoch weit weg von den bekannten Nazcalinien. 

 

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Diese Strukturen weisen bis zu knapp 300 Metern Durchmesser auf, was man auf Google Maps bequem nachvollziehen kann. Foto: © Pablo Novoa Alvarez 

 

Auslöser für diesen Ausflug waren seltsam symmetrische kreisförmige Strukturen, die sie zuvor auf Google Maps entdeckten. Schnell wurde ihnen klar, dass diese einen Durchmesser von 45 bis 288 Meter aufweisen mussten. Die Komplexität der kreisförmigen Strukturen ließen darauf schließen, dass sie eindeutig menschlichen Ursprungs waren. Grund genug für eine Expedition.

 

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Diese Orte bezeichnen Einheimische als Waru warus de Huata; Foto: © Pablo Novoa Alvarez

 

Offenbar hatte sich die offizielle Archäologie bereits ebenfalls mit dieser Thematik vor Ort beschäftigt und kam zu dem möglicherweise voreiligen Schluss, dass es sich hier um reine Bewässerungsgräben (mit Heizfunktion) gehandelt haben soll. Das Team der Amateurforscher widerruf die offizielle Theorie, da die Furchen der Strukturen in den allermeisten Fällen nicht tiefer als 30 cm seien. In der Tat ein stichhaltiges Argument gegen Bewässerungsgräben. Das Team um Pablo Novoa Alvarez sieht indes eher mathematische (ggf. geometrische) Bezüge in den Figuren, die auf astronomische Zusammenhänge schließen ließen. Möglicherweise handelte es sich sogar um Kultstätten. Pablo Novoa Alvarez geht davon aus, dass hier eine unbekannte Zivilisation ihre Spuren hinterlassen hat.

 

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Die wissenschaftliche Theorie, hier handele es sich um "erwärmende" Bewässerungsgräben für den Pflanzenwuchs klingt ein wenig an den Haaren herbeigezogen: Foto: © Pablo Novoa Alvarez 

 

Die offizielle Wissenschaft geht indes von einem Werk der "Camellones" aus, einer Pre-Inka-Kultur. Man glaubt hier mit diesen Gräben einen Schutz der Vegetation vor dem nächtlichen Erfrieren des Korns bzw. der dort angepflanzten Kulturen ermöglicht zu haben. Das Wasser soll sich so angeblich tagsüber aufgeheizt haben und dadurch nachts das Erfrieren empfindlicher Pflanzen bei stark fallenden Temperaturen verhindert haben. Eine wie ich ebenfalls finde recht spekulativ anmutende Theorie.

 

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Imposante Strukturen in der Tiefebene nahe des Titicacasees. Von der Wissenschaft werden sie nicht an die große Glocke gehangen. Foto: © Pablo Novoa Alvarez 

 

Ich danke nochmals ausdrücklich Pablo Novoa Alvarez für die Bereitstellung seiner Fotos für den Spurensucher-Blog. Pablo Novoa Alvarez und sein Team haben bereits einen ausführlichen Artikel im spanischen Magazin Año Cero veröffentlicht.

 

Diese Strukturen sind auch ohne weiteres auf Google Maps zu finden. Seht selbst: