Bildquelle: Wikimedia Commons; Link
Ich habe gerade Archivfotos von Cahokia gefunden, die u.a. Anfang 20. Jahrhunderts aufgenommen wurden – teilweise aber auch Skizzen/Malereien, die noch älter sind. Das Gebiet der mysteriösen Erdwallstrukturen befindet sich in der Nähe von St. Louis. Heute ist es schwierig, die Größe und Komplexität dieses Riesenzentrums zu erfassen, das aus etwa 190 Erdwallstrukturen in Plattform-, Firstspitzen- oder Kreisformen besteht/bestand, die sich an einem stadtähnlichen Raster orientieren, das fünf Grad östlich von Norden ausgerichtet ist.
Luftaufnahme des Powell's Mound, Teil der großen Anlage. Abbildung gemeinfrei.
Darunter Mound Nr. 70. Abbildung gemeinfrei.
Diese Ausrichtung ist laut Tim Pauketat, Professor für Anthropologie an der Universität von Illinois, an den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende und den südlichen maximalen Mondaufgang gebunden, wodurch Cahokia an der Bewegung sowohl der Sonne als auch des Mondes orientiert ist.
Luftaufnahme des Merrill's Mound, hier wurde ausdrücklich in der Bildunterschrift das "schöne" Anwesen auf der Erdhügelanhöhe gelobt. Weder der Landraub als auch die Schändung traditionell-religiöser Kultstätten durch die Besetzung hat jemals bei den Siedlern ein schlechtes Gewissen erzeugt. Abbildung gemeinfrei.
Der sogenannte Monks Mound; aus: History of Madison County, Illinois published by W. R. Brink & Co. (1882); Abbildung gemeinfrei.
Hier eine Ansicht des Monks Mound als Luftaufnahme aus östlicher Sicht, stark zugewachsen – im Vordergrund ein weiterer abgeflachter Teil. Oben links im Bild haben sich längst die Siedler breit gemacht. Abbildung gemeinfrei.
Eine weitere Ansicht des Monks Mound, man sieht hier, wie hemmungslos bereits Gleise und Fahrbahn neben dem Mound entlang führten. Darunter Mound Nr. 41, beide Abbildungen gemeinfrei.
Ein kleinerer Mound, wie dieser Mound Nr. 51 in näherer Umgebung. Abbildung gemeinfrei.
Stets wird hier im wissenschaftlichen Kontext mit Begriffen wie "Hügelgräbern" jongliert. Tendentiell vermeidet man stattdessen Worte wie "Pyramiden", obwohl die Strukturen eher in diese Richtung gehen. Man erkennt das am größten Hügel in Cahokia, dem Monks Mound, einem vierstufigen, etwa 30 Meter hohen Plattform-Hügel, der als zentraler Punkt der etwa 20 Quadratkilometer großen Anlage galt. Auf seinem Gipfel stand offenbar einst eines der größten rechteckigen Gebäude, das je in Cahokia errichtet wurde; wahrscheinlich diente er als Ritualraum. Was daraus geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Old School Archäologie; erste Abbildung "Bohrung" am Monks Mound, zweite Abbildung Arbeiten am James Ramey Mound (beide gemeinfrei). Unten hält der "Forscher" vermutlich eine Lamelle, um die Erdoberfläche abzuziehen. Wirkt alles höchst professionell.
Die Siedler haben mit den gigantischen Erdwällen alles mögliche veranstaltet, im Idealfall zuwuchern lassen oder eben auch Häuser drauf gebaut (s. Zeichnung Monks Mound von 1887). Die Wissenschaft glaubt allen Ernstes daran, dass diese gigantischen Erdmassen mit Hilfe von Eimern bewegt wurden. Hier Eindrücke vom Umfeld in Cahokia.
Schaut Euch bitte dazu auch meinen ausführlicheren Beitrag zu den nordamerikanischen Erdhügeln an.