© Spurensucher - 16. September 2016
Quelle: Brien Foerster - Youtube

Quadrocopter über Nazca „Lochstreifen“

Im Umkreis der alten Inka-Siedlung Tambo Colorado (ehemals Puka Tampu) / Peru befindet sich ein mysteriös durchlöchertes Landschaftsbild, das unter Regie von Brien Foerster mit einem Quadrocopter aus der Vogelperspektive erkundet wurde.

 

Die typischen Lehmbauten in Tambo Colorado sind inkaspezifisch, da bereits zu Inka-Zeiten damals keine festeren Steine verfügbar waren, um solide Mauern zu bauen. Tempo steht für Zentrum und Colorado steht für Farben. Der Begriff "Tambo" ist ursprünglich der Inka-Kultur zuzuschreiben, während "Colorado" aus dem spanischen Sprauchrum kommt und für "Rötlich" steht (nicht "farbig", wie Foerster behauptet). Tambo Colorado betrachten Wissenschaftler als Durchfahrtsort auf dem Weg nach Cuzco.

 

Doch viel interessanter ist das so löchrige Landschaftsbild bei Tambo Colorado, das eine Länge von 1 - 2 km hat. Es erstreckt sich oberhalb der vegetationsreicheren Tiefebene über eine Hügelkette und man kommt spontan auf die Idee, dass diese Perforation, die an einen "Lochstreifen" erinnert, nicht einer Laune der Natur entsprang.

 

 

Wenn die Löcher also menschlichen Ursprungs ist – wer ist dafür konkret verantwortlich und welchem Zweck haben sie gedient? Zwar gibt es bisher eine Reihe von Spekulationen, jedoch kann niemand eine ultimative Antwort auf solche Fragen liefern.

 

Foerster schließt sich den Ansichten eines in seiner Dokumentation zitierten Archäologen an, der behauptet, dass diese Löcher bereits vor über 2000 Jahren als eine zusammenhängende Geoglyphe angelegt wurde und macht dafür Vertreter der "Langschädel"-Kultur verantwortlich. Die erst aus großer Höhe identifizierbaren Geoglyphen in der Nazca-Region, die beispielsweise durch Figuren wie den Colibri oder die Spinne seit langem für offizielles Erstaunen sorgen, sind ja öffentlich längst bekannt. 

 

An der Stelle des mit dem Quadrocopter überflogenen Lochstreifens befinden sich über 3000 Löcher. Eine Theorie, die Foerster vorträgt, stellt die Idee in den Raum, dass in jedem dieser Löcher seinerzeit Pflanzen gesetzt und regelmäßig gewässert wurden.  

 

 

 

Schlangenkörper als Geoglyphe – Aus der Luft gegriffen?

 

Betrachtet man die Struktur des Lochstreifens es aus der Luft, bilden sie aus großer Entfernung die Form einer Schlange. Die Löcher könnten demzufolge die einzelnen Schuppen darstellen. Die Schlangenform beginnt in der Talsohle und zieht sich über den Hügelkämme bis zum "Gipfel".

 

Foerster sieht in der Form des beginnenden Lochstreifens in der Ebene den Kopf einer Schlange. Die Fortsetzung des Körpers schlängelt sich in Zickzackformation in die Hügelbereiche.

Das Schwanzende der Schlange ließe sich im Gipfelbereich durch seine Verjüngung deuten. Im talseitigen Kopfbereich  wurde einst ein Friedhof angelegt. An seiner Stelle finden sich zahlreiche Knochen- und Keramiküberreste.

 

Förster stellt weiterhin die These auf, dass der Schlangenkörper vor über 2000 Jahren mit grünen oder weißen Pflanzen bepflanzt  wurde, um einen optischen Kontrast zum Umland herzustellen … Was einem potentiellen Schlangenkörper als Geoglyphe aus luftiger Höhe auch eine immense Fernwirkung verliehen hätte.

 

Die Gegend scheint von Strukturen übersät zu sein, wie man noch an den Satellitenaufnahmen erkennen kann. Warum diese Bebauungsspuren (vermutlich ehemals Gebäude) überhaupt entfernt wurden und die Gegend im Bergbereich so unfruchtbar ist bzw. ob sie es überhaupt früher auch schon war, ist zusätzlich rätselhaft. >> Zu den Koordinaten 

 

 

Andere treffen hinsichtlich des Lochmusters nüchterne Überlegungen: Manche denken an geplünderte Gräber oder gar Einschlagskrater. Ich persönlich finde die Theorie der "Pflanzengruben" jedoch plausibler – Schlange hin, Schlange her …