© www.spurensucher.eu - 25.02.2024

Kein Dach mehr überm Kopf oder nur ein Haufen Granit?

Es ist, als hätten wir die alten Architekten zu Wort kommen lassen. Mitten in der Wildnis des Hochschwarzwaldes, nur einen Katzensprung vom majestätischen Schluchsee entfernt, finden wir ein Meer von Granitblöcken, die auf den ersten Blick wie ein Haufen wild durcheinander gewürfelter Bauklötze aussehen. Aber hier ist der Wurm drin - oder besser gesagt, die Menschheit.

 

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Was wir entdecken, ist ein querliegender großer eckiger Monolith, der wie das imposante Rückgrat eines umgestürzten Riesen wirkt, der auf den Bauch gefallen ist. Fast so perfekt in Form, als hätte er sich selbst gemeißelt, macht er uns stutzig. Um ihn herum sind die Steine anders angeordnet - ein regelrechtes Puzzle, das sich zu einem Bild zusammensetzt, das nur eine menschliche Hand geschaffen haben kann. Es gibt Bearbeitungsspuren und die Steine scheinen in einer Art geometrischem Muster angeordnet zu sein.

 

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Was hat es damit auf sich? Die Möglichkeit bestünde nach näherem Hinsehen, dass manche dieser Steine als Ortostaten dienten - aufrechte Steinstelen, die in der Archäologie häufig in Megalithgräbern wie Dolmen verwendet wurden. Sie könnten die Wände oder Seiten einer dieser bekannten Strukturen gebildet haben. Und ja, einige der anderen Felsen könnten sogar als Deckplatten gedient haben, um den "Unterstand" vor Witterungseinflüssen zu schützen. Wir jedenfalls haben potentielle Auflageflächen an Stelen oder stelenähnlichen Felsen gefunden, die mich an Dolmenstützen in der Normandie erinnerten. Da es sich um mehrere Fälle handelte, drängt sich der bewusste menschliche Eingriff an diesen Stellen auf.

 

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Die gigantische Felsensäule zieht unseren Blick auf sich. Sie wirkt nicht wie eine zufällige Anordnung durch die Natur, sondern könnte einst Teil einer größeren Struktur gewesen sein. Einige Amateur-Forscher (wie wir und…) wie Holger Kalweit haben sogar spekuliert, dass dieser Ort eine Grabstätte für Riesen war. Und obwohl das eine äußerst spekulative Theorie ist, sorgt sie für ein bisschen Nervenkitzel und lässt die Phantasie spielen.

 

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Vielleicht war es ein Erdbeben, das die alten Dolmen erschütterte und sie in ihrer majestätischen Ruhe erschütterte? Das Große Basler Erdbeben von 1356 ist ein historisches Ereignis, das am 18. Oktober 1356 die Stadt Basel und die umliegende Region heimsuchte. Es war eines der stärksten bekannten Erdbeben in Europa und forderte zahlreiche Menschenleben.

 

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Die genaue Anzahl der Todesopfer ist unbekannt, aber Schätzungen gehen von 1.000 bis 3.000 aus. Die Stadt Basel erlitt erhebliche Schäden, darunter auch die berühmte Kathedrale. Doch ob das für die massiven Strukturen der Dolmen hier gereicht hätte, ist fraglich. Vielleicht waren es andere Kräfte, die diese Felsen im Hochschwarzwald aufmischten und ihnen damit eine Geschichte gaben, die es wert ist, erforscht zu werden.

 

Dolmen_Schluchseee_10Eine Ausrichtung - quderförmige Elemente, zusammengebrochene Deckenplatten?

 

Wir können keine abschließende Antwort geben, aber es ist klar, dass dieser Ort mehr ist als nur ein Haufen Steine. Unser Video zeigt die Anordnung der Steine und die Hinweise auf menschliches Tun. Doch was dieser Ort tatsächlich war, bleibt ein Rätsel, das darauf wartet, gelöst zu werden.

 

Dies war nur eine Etappe unserer Expedition 2023:

 

 

War dieser seltsame Wegweiser am Eingang des Wanderwegs, der zum Dolmen führt, einst ein Menhir, den man sich eckig "zurecht" gehauen hat? Manche Menhire sind ja auch früher Hinweise auf Dolmen gewesen, die in der Nähe standen bzw. stehen. Beispiele dafür gibt es ja heute immer noch.

 

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