© Spurensucher - 11. September 2019

Krummholzer Stuhl: Alles andere als ein Mini-Steinbruch

 

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Über den Krummholzer Stuhl gibt es keine leicht recherchierbaren Details, allerdings wird auch dieser Ort den Römern in die Schuhe geschoben. So, als hätte es vor den Römern keinerlei Zivilisationen gegeben …

 

Weitere Etappe auf dem "historischen Rundweg von Leistadt": Der Krummholzer Stuhl. Es handelt sich um den Rest einer Megalithenanlage auf dem höchsten Punkt des Wanderwegs. Wissenschaftliche Erklärung: "Römischer Steinbruch im 2. und 3. Jahrhundert. Er wurde für Teile der Stadtmauer in Worms und für Steinsärge ausgebeutet …"

 

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Krumholzer-Stuhl6Man könnte ihn buchstäblich als "Hochsitz" bezeichnen. Der Krummholzer Stuhl soll ein Abbauplatz für Grabsteine und Steinsärge gewesen sein? Schwer zu glauben … Besonders für jemanden, der den Wanderweg bis hier oben hin gemacht hat.

Aus meiner Sicht für einen Steinbruch noch kleiner als viel zu klein und darum lächerlich. Unglaubwürdig ist auch, dass man hier auf den höchsten Punkt eines Berges gestiegen sein will, um 5-10 Steine mühsam abzuklöppeln? Das hätte man unten im Tal (Bad Dürkheim z. B.) leichter bzw. zugänglicher haben können. Dort nämlich gibt es zahlreiche erschlossene Brüche wie z. B. den Kriemhildenstuhl. Ich persönlich glaube, dass dieser Rundweg, der einige Erklärungen schuldet, weniger mit Römern zu tun hat, als man uns weis machen will.

 

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Bearbeitungsspuren am Felsen; diese sind seltsamerweise auf der "Sitzfläche" nicht auszumachen.

 

Ansicht von der Seite ("Seitenlehne" des übergroßen "Stuhls").

 

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Außerdem findet man hier Bearbeitungsspuren, die zum Steinbruchthema überhaupt nicht passen, z. B. Rinnenzuläufe oder -abflüsse, weitere bearbeitet Felsen …

 

Nebenbei findet man im Unterholz bearbeitete Felsen und Steine, die von der Wissenschaft links liegen gelassen wurden bzw. darauf schließen lassen, dass hier überhaupt keine tiefergehenden Untersuchungen stattgefunden haben. In der nicht ganz so zugänglichen Berglandschaft warten sicherlich noch viele unentdeckte Überraschungen. Ich persönlich habe es nicht übers Herz gebracht, tragbare Gesteinsanomalien oder bearbeitete Artefakte dort aus der Gegend mitzunehmen. Mir genügt es, sie zu dokumentieren …

 

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